Eine Aura des Mysteriösen umgibt die rätselhaften Prophezeiungen der antiken Seherinnen, deren Weissagungen Orlando di Lasso in einer um 1560 ausserordentlich kühnen Tonsprache vertonte.
Lasso schrieb zwölf faszinierende Gesänge für vierstimmiges Ensemble über die prophetischen Frauengestalten, die das Geheimnis der Erlösung besingen.
Der Appenzeller Komponist Franz Rechsteiner (*1941) setzt auf deutsche Texte seines Bruders Justin Rechsteiner zeitgenössische Reflexionen und Kommentare dazu, die Lassos Sybillen-Gesänge unterbrechen, weiterführen oder klanglichen Kontrast bieten. In den «Sibyllen»-Umrahmungen Rechsteiners tritt dem Vokalensemble ein Saxophonquartett gegenüber, dessen aerophone Tonqualität die verschiedenen Stilebenen der beiden Kompositionen übergangslos zu einem abendfüllenden Werk verwebt.
Samstag, 1. Februar 2025 19.30h, Kirche St. Arbogast Oberwinterthur
Sonntag, 2. Februar 2025 17.00h, Augustinerkirche Zürich